Geschichte Weihenzell


Geschichte
Weihenzells Geschichte ist eng mit dem Gumbertuskloster in Ansbach verknüpft, Weihenzell gehörte einst neben Wasserzell zu den beiden "Cellen", die von dem Kloster vermutlich zum Zwecke der Jagd und Fischzucht angelegt wurden. Um das Jahr 1060 herum vermuten Historiker die erste Besiedlung, die erste urkundliche Erwähnung ist unter dem 29. Marz 1299 nachgewiesen. Bischof Manegold zu Würzburg stellte seiner Zeit auf Burg Marienberg einen Lehensbrief zugunsten von Elisabeth, Tochter Wolframs von Dornberg, Gemahlin Friedrichs von Qettingen und ihrer Tochter Maria aus „für Burg und Herrschaft Dornberg, die Vogtei der Stadt Onolspach und der Propstei daselbst mit den Stiftsämtern Rügland, (Weihen-) zelle und dem Rezatamt (Raticenae), aber ohne die Gottfried von Heideck zustehenden Lehen".Weihenzell dürfte damit nachweislich mit zu den ältesten Orten in der Gegend gehören. Günther Roesner hat in "Weihenzell- Geschichte und Gegenwart eines mittelfränkischen Dorfes" die Dorfgeschichte nachgezeichnet (eine Neuauflage des Buches mit vielen Ergänzungen ist über die Gemeinde zu beziehen), weitere interessante Abhandlungen über die Kirchenhistorie sind in dem Band "Es geschah im Namen des Glaubens- Evangelisch im Dekanat Ansbach" nachzulesen.


Erste Zeugin einer Besiedelung - die Krypta
Bis zum heutigen Tag ist unter der Holzlege eines Bauerngehöftes (Ansbacher Straße 9) eine Krypta verborgen, deutlich erkennbar ist noch das Sakramentshäuschen, 1,25 Meter maßende Umfassungsmauern lassen vermuten, daß über dieser Krypta einst ein Kirchturm stand. Vieles ist und bleibt vermutlich noch im Dunkeln der Jahrhunderte verborgen, vermutlich aber sind es die Überreste einer romanischen Kapelle oder Kirche aus der Zeit zwischen dem Jahr 1000 und 1200 nach Christi. Öffentlich zugänglich ist die Krypta nicht, im Rahmen der Dorfsanierung soll das historische Bauwerk in nächster Zeit aber freigelegt werden.

Die Krypta ist das älteste Bauwerk Weihenzells Unter einer alten Holzlege ist die Krypta verborgen.


St. Veit
Die Existenz der Wallfahrtskapelle St. Veit, die aus dem 12. Jahrhundert stammen könnte und deren letzte Reste erst in den 30er Jahren dieses Jahrhunderts verschwunden sind, ist ein deutliches Indiz für die gute kirchliche Betreuung dieses Gebietes. Auch die Tatsache, daß die damalige Pfarrkirche im Jahre 1486 mit dem päpstlichen Ablaß begabt wurde, deutet nicht gerade auf kirchliches Abseits hin - und dies bei nur 19 Familien, die Weihenzell 1434 an Einwohnern aufzuweisen hatte. Hoch oben lag die Kapelle am Berg, zu Fuße das fränkische Haufendorf Weihenzell, am Zusammenfluß der Bäche Zell und Werns, eingebettet in einer schönen Tallage. Wohl in der Nähe der Kreuzung der Wege nach Petersdorf und Beutellohe stand St. Veit, wie die alten Flurnamen auch heute noch verraten. Von dem Kirchlein ist kein Stein, kein Sakralgegenstand, selbst nicht eine alte Ansicht mehr vorhanden.


Reformationszeit und Gründung einer "Theutschen Schule"
Aus der wechselhaften Geschichte des Ortes und der Pfarrei Weihenzell ist weiterhin das Jahr 1528 erwähnenswert: die Übernahme der Reformation im Gefolge Ansbachs. Bereits im Jahre 1536 -noch zu Lebzeiten Luthers- nahm in Weihenzell der erste Lehrer seine Tätigkeit auf, Weihenzell hat damit nachweislich eine der ältesten "Theutschen Schulen" im Lande. Damit möglichst viele Leute lesen lernten, hatte Luther die Gründung von Volksschulen angeregt. Verweis: Bitte lesen Sie den ausführlichen Artikel "Schulgeschichte"


Weihenzell während des 30-jährigen Krieges
Im Jahre 1626 setzte eine starke Entvölkerung der Gegend ein, der blutige Hintergrund waren die plündernden und mordenden Soldaten des 30-jährigen Krieges. Auch die Pest und eine schlimme Hungersnot traf die Bevölkerung zu jener Zeit hart. Die Pfarregister jener Zeit sprechen denn eine grausame Sprache: Der zur Pfarrei gehörige Ort Wippendorf starb völlig aus, der damalige Pfarrer Deucer verlor neben zwei Söhnen und zwei Töchtern seine gesamte Habe und mußte 1634 die Pfarrei Weihenzell endgültig aufgeben, "weil er sich daraus großer Hungersnot und höchster Armut nicht mehr erhalten konnte und die hiesige Gegend gar zu entvölkert worden war". Die Einwohnerzahl Weihenzell sank damals um über die Hälfte, die Pfarreien Weihenzell, Wernsbach und Forst wurden der Pfarrei Mitteldachstetten zugeordnet.


Exulanten
Da bedeutet es wohl eine Auffrischung und wird als Aufwärtsentwicklung für den Ort gewürdigt, als die Exulantenbewegung aus Österreich von 1652 - 1670 an Weihenzell nicht vorbeiging. Weniger aus dem "Ländlein ob der Enns", vielmehr aus Niederösterreich kamen die Auswanderer, die auch im Gebiet der Weihenzeller Pfarrei sich niederließen. Weit über 30 Eintragungen finden sich in den Trauregistern jener Tage bei denen jene Exulanten beteiligt waren und einige Namen jener Einwanderer sind bis in unsere Tage noch existent. Um ihres Glaubens willen waren sie ausgewandert, doch wenig ist von diesem Glaubensmut im Bewußtsein der Nachfahren lebendig geblieben. Immerhin machten diese Zuwanderer nach dem 30- jährigen Krieg fast die Hälfte der Weihenzeller Bevölkerung aus.


Sittengeschichte
Nach dem dreißigjährigen Krieg hatten in Weihenzell schlimme Sitten um sich gegriffen, so daß der Markgraf von Ansbach in einer von Obervogt Johann Christoph Hirsch unterzeichneten Verfügung anordnete: „An Sonn- und Feiertagen soll sich keiner unterstehen, diese durch ungeziemen Wandel zu entheiligen, z.B. Mehl von den Mühlen zu holen, sondern die Einwohner sollen den Gottesdienst fleißig besuchen und andere geistige Übungen treiben: Nach 10 Uhr darf sich niemand mehr im Wirtshaus sehen lassen. Bei Kirchweihen, Hochzeiten und anderen Fröhlichkeiten haben alle Maß und Ziel einzuhalten und das Blöken, Schreien sowie Schießen beim Einzug der Brautleute unter Androhung von 5 Gulden Strafe zu unterlassen. Den jungen Burschen wird verboten, an den Rockenstuben teilzunehmen oder nächtlich auf den Straßen herumzulärmen". Anmerkung: Ob das Dekret jemals aufgehoben wurde, ist nicht bekannt geworden.


Als Weihenzell französisch wurde
Die Entwicklung des Dorfes verlief Jahrhunderte in ruhigen Bahnen obgleich immer wieder herausragende Ereignisse, die bis über die Grenzen drangen, zu verzeichnen waren wie die Entdeckung eines Heilbrunnens (Verweis: Bitte lesen Sie den Artikel "Der Heilbrunnen") im Jahre 1680. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts besaß Weihenzell bereits ein Badehaus, eine Ziegelbrennerei, eine Brauerei und eine Papiermühle. 1792 wird Weihenzell preußisch und bleibt es bis zum Jahre 1806, dann wird Weihenzell mit dem Fürstentum Ansbach Maschall Bernadotte unterstellt: "Ihr Land, das Fürstenthum Ansbach sei dem König von Bayern abgetreten und werde izt von Napoleon siegreichen Kriegern besetzt".


Das 19. Jahrhundert
Ein unbeachteter, doch wichtiger Tag des 19. Jahrhunderts ist der 26. Mai 1818. An jenem Tag verkündete König Max I. Joseph die bayerische Verfassung mit der er alle Vorrechte des Adels abschaffte. Grundeigentümer wurden die Bauern aber erst im Jahre 1848.

Das "Mit höchster Bewilligung aus amtlichen Quellen" abgesegnete statistische Hand- und Adreßbuch Mittelfrankens von 1856 nennt als Gemeindevorsteher Johann Geißelseder. Er war offenbar eine große Persönlichkeit, denn sein Name ist bis heute erhalten geblieben ist. Beschrieben wird Weihenzell seinerzeit als Pfarrdorf, 2 ½ Stunden von Ansbach, protestantisch, 53 Familien, 240 Seelen, mit einer Pfarrei und Schule, Sitz eines königlichen Revierförsters. Das Handwerk zählte 1 Bader, 1 Brauer und Wirth, 1 Schenkwirth, 1 Bäcker, 1 Büttner, 2 Krämer, 1 Melker, 1 Müller, 4 Metzger, 1 Schmied, 6 Schneider, 2 Schreiner, 5 Schuhmacher, 1 Wagner und 1 Hebamme.

Im Jahre 1859 fällt eine zwar weitgehend unbeachtete, aber wichtige Entscheidung: Weihenzell wird nicht an die Bahnlinie Ansbach- Gunzenhausen angeschlossen, die industrielle Entwicklung geht an dem Dorf vorüber. 1880 wird ein Schulhaus gebaut, 1895 der "Darlehnskassenverein" gegründet die später zur Raiffeisenbank wird und nun als Gewerbebank Weihenzell firmiert.


Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg
Die Jahre des Zweiten Weltkrieg und danach verändern das Dorf nachhaltig: 60 Tote sind als Folge des Krieges zu beklagen und auch das Dorf bleibt von Angriffen und Schäden nicht verschont, bald setzt ein Flüchtlingsstrom aus den Ostgebieten ein. In Weihenzell waren es vor allem Vertriebene aus dem Sudetengau die hier Aufnahme suchten - und auch fanden. Die Bevölkerungszahl stieg erheblich an, außerdem wurden immer mehr Menschen katholischen Glaubens in der ehedem rein protestantischen Gemeinde registriert.Es bahnte sich ein grundlegender Wandel in dem ehemaligen Bauerndorf an: Da die Flüchtlinge meist Arbeit in Ansbach fanden, wurde die Bindung zu der Stadt auch enger, das Sozialgefüge veränderte sich nachhaltig.
Die Gemeindegebietsreform von 1971 führte die selbständigen Gemeinden Forst, Haasgang, Grüb und Wernsbach sowie den Ortsteil Thurndorf zur neuen Gemeinde Weihenzell zusammen. Die Gemeindefläche vergrößert sich von 1252 Hektar auf 4515 Hektar, die Zahl der Ortsteile steigt von 6 auf 18 zuzüglich drei Einöden (Verweis: Bitte lesen Sie den Artikel "Die Ortsteile"), die Einwohnerzahl erhöht sich von 637 auf 1650 Einwohner. 1978 wird gemeinsam mit den Gemeinden Rügland und Bruckberg (http://www.bruckberg.de/) eine Verwaltungsgemeinschaft gebildet. Die Gemeinde aber bleibt trotz vieler Großprojekte solvent und verzeichnet eine der niedrigsten Pro- Kopf- Verschuldungen aller vergleichbaren Gemeinden in Bayern.


Die Gemeinde ab 1985
Nach wie vor herrscht eine starke Nachfrage nach Bauland. So wurden Baugebiete in den Ortsteilen Wernsbach, Wippendorf, Neumühle und Weihenzell ausgewiesen. Die Ausweitung erfolgte in Weihenzell in nordwestliche und westliche Richtung. Von der Siedlungsstruktur wird weiterhin das Eigenheim als Ein- bis Zweifamilienhaus ganz überwiegend bevorzugt. Weihenzell ist eindeutig zu einem zentralen Ort zwischen Dietenhofen im Norden und Ansbach im Süden und für viele Bürger eine neue Heimat geworden. Die Einwohnerzahl ist zwischenzeitlich auf 2.751 angewachsen (Stand 22.2.1999).



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Kindergarten, Schule, Sportanlagen
Wurde der Kindergarten im Jahr 1980 noch mit lediglich zwei Gruppen eröffnet, war bereits 1985 eine dritte Gruppe erforderlich. Durch einen zweigeschossigen Anbau war 1988 die Einrichtung der vierten Gruppe möglich. Es konnten immer die gewünschten Plätze zum Erlernen eines sozialen Umgangs miteinander und zur Vorbereitung auf die Schule zur Verfügung gestellt werden. Im Jahre 1995 wurde befristet eine fünfte Gruppe eingerichtet. Elf Mitarbeiterinnen (Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen, Praktikantinnen) betreuen z. Zt. 115 Kinder.



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Noch im Herbst 1985 brachte die Inbetriebnahme des Schulerweiterungsbaues wesentliche bessere Möglichkeiten vor allem durch die neuen Fachräume. Aber auch die EDV-Technik hielt in der Volksschule Einzug durch Einrichtung eines Computerraumes. So ist es möglich die Schüler an diese heute allgegenwärtige Technik heranzuführen. Für den Schulsport wurde 1988 eine Sportanlage im Gewerbegebiet Neumühle errichtet, die auch vom Sportclub Wernsbach-Weihenzell genutzt wird. Direkt am Schulgelände entstand noch ein Allwetterplatz. Der Schulverband befindet sich derzeit im Plangenehmigungsverfahren für einen weiteren Anbau von 4 Klassenräumen. Die Schule umfaßt derzeit 17 Klassen mit 395 Schülern. Davon werden 14 Klassen am Schulort Weihenzell und 3 Klassen in Bruckberg unterrichtet.


Die größte Investition in der Geschichte von Weihenzell - Die Mehrzweckhalle
Nachdem für die 1988 errichtete Schulsportanlage im Gewerbegebiet unbedingt noch Sanitäranlagen gebraucht wurden, die Sporthallenkapazitäten für den Schulsport und vor allem auch für den Breitensport immer sehr beengt waren, entschied sich der Gemeinderat nach reiflicher Überlegung im Jahr 1990 für die "große Lösung", eine Mehrzweckhalle. Die Schützengesellschaft Weihenzell hatte bisher auch keine eigenen Räume, sondern die Schießstände waren im Saal des Gasthauses Ehrenbrand installiert. Überlegungen zum Bau eines Schützenheimes waren schon angedacht. Doch dann entschloß sich der Verein, das Angebot der Gemeinde anzunehmen und das Kellergeschoß der Mehrzweckhalle zu nutzen. Mit großen körperlichen und finanziellen Einsatz, haben die Mitglieder der SG Weihenzell im als Rohbau übernommenen Untergeschoß ein Schmuckstück geschaffen, das sich im gesamten Schützengau Ansbach sehen lassen kann. Für die Sportschützen wurden 16 Schießstände für Luftgewehr und fünf 25-m-Stände für Kleinkaliber unter Beachtung allerSicherheitsvorschriften eingebaut. Das Schützenheim ermöglicht eine gemütliche Atmosphäre für die derzeit 270 Mitglieder, des zweitgrößten Vereins in der Gemeinde. Die Mitglieder des Sportclubs Wernsbach-Weihenzell, der Verein ist mit über 1000 Mitgliedern derzeit größter Zusammenschluß in der Gemeinde, bauten ihr Vereinsheim auf Erdgeschoßebene mit Blick zum Sportplatz in Eigenregie aus. Neben der Halle entstand noch ein Mehrzweckraum, der vorwiegend auch zu sportlichen Aktivitäten genutzt werden kann. Die Mehrzweckhalle wurde architektonisch ansprechend gestaltet. Sie dient dem Schulsport, Vereinsveranstaltungen und wird vor allem durch den Vereins- und Breitensport stark frequentiert. Die gesamte Maßnahme belief sich auf über 4.6 Millionen Mark und ist somit die größte Einzelinvestition, die die Gemeinde je tätigte. Im Sportclub Wernsbach-Weihenzell bildete sich im Jahr 1985 eine Tennisabteilung. Um den Sport ausüben zu können errichtete der Verein im Jahr 1985 zwei Tennisplätze am Sportzentrum Neumühle. Der Tennissport gewann sehr schnell und stark an Popularität, bereits im Jahr 1992 konnte die Anlage um 2 weitere Tennisplätze erweitert werden.



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Die Feuerwehren
Als gemeindliche Einrichtung für den Dienst am Nächsten und zum Schutz für Leben und Werte bestehen in der Gemeinde fünf Feuerwehren. Für Weihenzell wurde im Jahr 1987 an der Zellrüglinger Straße ein neues Feuerwehrgerätehaus mit Schulungsraum im Obergeschoß errichtet. Gleichzeitig erfolgte die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeug LF 16 mit Ausrüstung für Technische Hilfeleistung und schwerem Atemschutz Für den Ortsteil Petersdorf wurde ein neues Gerätehaus im Jahr 1995 eingeweiht. Der vorhandene Schulungsraum dient gleichzeitig als Kommunikationszentrum für das Dorf und wird sehr gut angenommen. Derzeit werden die Feuerwehrhäuser in Beutellohe und Haasgang saniert und mit Schulungsräumen ausgestattet. Die Ausrüstungen sämtlicher Wehren wurden laufend ergänzt. Derzeit leisten 279 Frauen, Männer und Jugendliche freiwilligen Dienst in den Feuerwehren der Gesamtgemeinde.


Gewerbliche Infrastruktur in der Gemeinde
Die gewachsene Gemeinde Weihenzell macht auch die Verbesserung der gewerblichen und freiberuflichen Infrastruktur möglich. So bezog die Sparkasse 1986 einen gut ins Ortsbild eingepaßten Neubau in der Ansbacher Str. 7. Im Obergeschoß konnte eine Zahnarztpraxis eröffnet werden. Noch im gleichen Jahr vervollkommnete in der Zellrüglinger Straße eine Allgemeinarztpraxis die ärztliche Versorgung. Ein beträchtliche Anzahl von Erweiterungen und Existenzgründungen, im Wesentlichen von Bürgern aus der Gemeinde, in den Bereichen Handwerk, Handel und Dienstleistung ermöglicht die Versorung der Bevölkerung am Ort. Damit konnten Arbeitsplätze geschaffen werden. 1990 fusionierte die Raiffeisenbank Weihenzell-Külbingen eG mit der Gewerbebank Ansbach. Das Bankgebäude wurde 1995 erweitert und umgebaut. Durch die äußerliche Umgestaltung trägt das Gebäude positiv zum Ortsbild bei. Das Möbellager im Gewerbegebiet wurde umgenutzt. Die Halle dient jetzt Motorsportfans als Hallenkartbahn. Durch strukturelle Maßnahmen der Deutschen Post AG verliert Weihenzell im Jahr 1998 die überdurchschnittlich gut gehende Postdienststelle. Sie wird in eine Postagentur umgewandelt. Im rechtskräftig ausgewiesenen Gewerbegebiet steht Gewerbegrund zur Verfügung. In den letzten Jahren konnten folgende Betriebe angesiedelt werden:
zwei Kfz-Betriebe

  • ein Garten- und Landschaftsbaubetrieb  
  • ein Kunststoffverarbeitender Betrieb  
  • ein kleiner Betrieb des Bauhauptgewerbes  
  • ein weiterer Betrieb ist derzeit in Bau

Flurbereinigung und Dorferneuerung
Nachhaltig verändert wird Weihenzell derzeit durch das anberaumte Flurbereinigungsverfahren und die Dorferneuerung. Bildhübsche Objekte einer gelungenen Sanierung lassen sich bereits jetzt bewundern, restaurierungsbedürftige Altbauten im Innenortsbereich indes harren weiter auf den guten Willen der Besitzer und die wiederum warten mögliche Zuschüsse durch die Dorferneurung (vgl auch "Ländliche Entwicklung durch Flurordnung und Dorferneuerung")


Partnerschaft mit Saint Laurent sur Gorre in Frankreich feiert 10-jähriges Bestehen
Die Partnerschaft mit der Gemeinde Saint Laurent im Limousin wird durch mehrere Besuche und Gegenbesuche gepflegt. U. a. waren von Weihenzell der Sportverein, Jugendgruppen, der Posaunenchor und Landwirte zu Besuchen in Frankreich, im Gegenzug wurden französische Gäste bei uns empfangen. 1996 feierte man das 10-jährige Bestehen der Partnerschaft in St. Laurent und 1997 in Weihenzell. Um die Partnerschaft noch mehr zu vertiefen und Kontakte zu pflegen, wurde noch im gleichen Jahr der Deutsch-Französische Freundeskreis Weihenzell - St. Laurent sur Gorre gegründet. Auf dessen Initiative wird seit 1998 im Kindergarten die französische Sprache vermittelt.


Sturmkatastrophen
Am 28. Februar 1990 fegte eine schwerer Sturm, namens Wiebke über Süddeutschland hinweg. Die Wälder wurden schwer geschädigt, Straßen durch querliegende Bäume unpassierbar und Dächer teilweise abgedeckt. Noch wesentlich stärker wirkte sich jedoch das Sturmtief "Lea" am 21. Juli 1992 aus. Das Unwetter zog in einer Schneise von einigen Kilometern breit vom Raum Feuchtwangen bis in die Gegend von Langenzenn. Waren die Schäden 1990 schon groß, so wurden besonders die Wälder diesesmal noch wesentlich stärker mitgenommen. Vor allem auch die betroffenen Gemeindewälder wiesen teilweise Kahlschläge auf. Nur langsam schließen sich die Wunden durch Aufforstungen.


Gründung Diakonievereine
Die Gegend im nördlichen Landkreis Ansbach war, was die Unterstützung in der häuslichen Kranken- und Altenpflege anbelangt, immer noch ein weißer Fleck auf der Landkarte. Durch die Initiative der Pfarrer Hensel (Weihenzell) und Speiser (Rügland) wurden 1990 in den fünf Kirchengemeinden Weihenzell, Forst, Wernsbach, Rügland und Unternbibert jeweils Diakonievereine gegründet. Diese Vereine schlossen sich in der Arbeitsgemeinschaft Diakonievereine Ansbach-Nord zusammen. Die Verwaltung und Organisation übernahm die Innere Mission in Ansbach. Anfangs war die Station in Unternbibert untergebracht, bis sich nach Sanierung im hinteren Teil des ehemaligen Schulhauses in Wernsbach ein neuer Standort anbot. Zwischenzeitlich leisten bis zu sechs Pflegekräfte (Teil- bzw. Vollzeit) einen segensreichen Dienst an Alten und Kranken.


Weihenzeller Adventsmarkt
Seit 1992 haben sich verschiedene Weihenzeller Vereine und Organisationen zusammengefunden, um einen Adventsmarkt zu organisieren. Inzwischen ist der Markt eine feste Veranstaltung jeweils am ersten Adventswochenende. Es werden selbstgebastelte Artikel, Essen und Trinken geboten, Gesangvereine, Posaunenchöre und eine Musikschule sorgen für eine weihnachtliche Umrahmung. Das Besondere an diesem vorweihnachtlichen Markt ist, daß der Reinerlös ausschließlich gemeinnützigen Zwecken in- und außerhalb der Gemeinde zufließt. So konnten in den Jahren 1992 - 1998 über DM 84.000,-- zur Verfügung gestellt werden.