Wernsbach

Nach dem Ortsnamen und seiner Lage gehört Wernsbach bei Ansbach wohl zu den in frühmittelalterlicher Zeit gegründeten Dörfern der ersten Ausbaustufe nach der westfränkischen Landnahme (9. bis 12. Jahrhundert).

Zu der Zeit waren die guten Böden der Tallagen zumeist besiedelt worden und Neusiedelland enstand durch Rodung der talnahen Auen, Lohen und Geländeterrassen. Der Bestimmungsort des Ortsnamens kann auf einen fränkischen Stammesfürsten namens "Herin" oder "Wern" und damit auf eine frühere Gründung hindeuten. Nach einer der frühen Quellen kann der ehemalige Wehrfriedhof um die heutige Kirche St. Johannes als das historische Zentrum des Dorfes gelten. Hier stand um 1167 eine Marienkapelle, die für einen Um- und Neubau des Saalhauses um 1716/17 teilweise abgetragen wurde.

Wernsbach gehörte zur Pfarrei Weihenzell und wurde erst 1503 eine eigenständige Pfarrei mit einem im selben Jahr errichteten Pfarrhaus. Um 1538 war die Gemeinde bereits protestantisch geworden. Der 30-jährige Krieg führte, verstärkt durch Hunger und Seuchen, zur Entvölkerung. 1638 leben nur noch zwei Familien im Dorf. Zur Mitte des 18. Jahr-hunderts scheint sich jedoch das Leben wieder normalisiert zu haben, die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Johannes wird erweitert, das Pfarrhaus aufgestockt und das Gasthaus zur Krone errichtet.

Um 1806 leben nach BUNDSCHUH in Wernsbach u.a. "25 zu dem Oberamt Ansbach gehörige Unterthanen". 1852 gehört das Pfarrdorf zum Landgericht Ansbach und zur Gemeinde Weihenzell. Es leben im Dorf 216 Einwohner in 70 Gebäuden, einer Kirche und einer Schule. 1904 hat das Pfarrdorf 215 Einwohner in 46 Gebäuden. Es war damit fast so groß wie der nahe Gemeindehauptort Weihenzell. 1978 leben 230 Einwohner im Pfarrdorf.